Wir stehen auf dem tanzenden Runden,
mal mit dem Kopf nach oben, mal nach unten.
Die Welt drehte sich schon immer;
das machts auch nicht schlimmer.

(© M.B. Hermann)

Gedichte-Zitate-Sprüche

Lyrische Worte, schöne Sprüche und weise Zitate, von modern bis klassisch, gute Texte und tiefgründige Gedanken, Poetisches, Ausgesuchtes, sowie Bildersprüche und Text-Beispiele für Karten.

Überschwängliches

Endlich reisst der Regen ins Fleischliche,
am Ende eines grossen Sommers,
wo normalerweise die Tomaten
noch grün hängen, Wespen surren,
Grillrauch und Konzerte durch die
Lüfte schreien - Überschwängliches!
Nichts als dieses Überschwängliche,
dieses den Gefühlen ausgestanzte,
gewühlte Leben im Leben des Lebens.

(© M.B. Hermann)

S P R U C H kurz
GLÜCK IST ZART WIE EIN SCHMETTERLING.

(© Monika Minder)

Wem verdanke ich, was ich bin

Wem verdanke ich, was ich bin,
jetzt, wo sie ruhen all die Stunden,
wo vereint sind Herz und Sinn
und Tag und Jahr entschwunden?

(© Anna-Lena Mil)

S P R U C H
Die Bäume sind dankenswert, die Natur, die uns geschenkt ist und uns am Leben erhält.

(© Milena A.L.)

Wie der Frühling

Wie die Hähne jetzt wieder Krähen
und die Mütter Spinat sähen.
Wie Leute nach dem Weg fragen
und die Vöglein Futter nach Hause tragen.
Wie das Virus langsam verschwindet
und wir wieder leben wie die Kinder.
Wie wir die Blumen wachsen sehen
und lustig in die Zukunft gehen.
Wie wir, wie der Frühling aufwachen
und endlich das Richtige machen.

(© M.B. Hermann)

S P R U C H - Z I T A T
Die Vergangenheit ist die Tür, die Hoffnung und die Zuversicht in eine andere Zukunft.

(© Anna-Lena Mil)

Dein Bild

Ich vesuch in meinen Zügen
dein Bild aneinanderzufügen.
Deine Augen die wunderhellen,
dein Mund und jede andere Stelle.
Ein kurzer Zauber unsere Stunden,
sind wir von allen Fesseln losgebunden.

(© Jo M. Wysser)


Rose in orange-gelb mit Glückspruch

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Bild-Text

Glück trägt den Namen Liebe, wie die Blumen ihre Farben.

(© Jo M. Wysser)

Kleine Weihnachtsgedichte

Zeit für kleine Weihnachtsgedichte,
Liebe liegt in der Luft.
Und alles, was schwere Pflicht,
wird leicht im Plätzchenduft.

(© Beat Jan)

S P R U C H - Z I T A T
Wie im Winter der kürzeste Tag einmal zu Ende gehen muss und die Sonne einen neuen Weg einschlägt, so müssen auch unsere Wege manchmal die Richtung ändern.

(© Beat Jan)

Es leuchtet das Herz

Es leuchtet das Herz
mit dem Mond,
die Kerzen flackern,
die Sterne haben Eile.

(© Monika Minder)

S P R U C H
Wir eilen in der Hoffnung und hoffen in der Eile uns von uns selbst zu befreien.

(© Monika Minder)

Im Frühdunst liegen die Träume

Im Frühdunst liegen die Träume,
sacht wie die Blätter an den Bäumen.
Wir wissen vom Fallen und klammern
uns an den immer letzten Sommer.

(© Jo M. Wysser)

S P R U C H
Alle Blumen des Himmels und der Erde beginnen zu blühen, wie ein Lied, das Note um Note entsteht.

(© Jo M. Wysser)

Und wieder müd das Jahr

Und wieder müd das Jahr und nach Hause gekommen,
wie wunderbar erschöpft wir im Hoffen bangen,
und voll von Zuversicht entgegen fiebern dem Grossen,
dem noch unbeschriebenen, unberührten Blatt.

(© M.B. Hermann)

S P R U C H kurz
JEDE SEELE ENTHÄLT DIE GANZE WELT.

(© Marie A.H.)

Lieb und Leid

Es sitzen auf einem grossen Baum
zwei Vöglein, man sieht sie kaum.
Sie rühmen sich ihr schmuckes Federkleid
und klagen über Lieb und Leid.

Bald mit den Wolken geht die grosse Reise,
ihr Gesang wird langsam leiser.
Sie schmiegen sich noch einmal traut;
dann hüpft vom Baum das letzte Laub.

(© Hanna Schnyders)

Wie man alt werden möchte

Ob ich altmodisch alt werden möchte, mit ungefärbten Haaren und Falten um die Augen, habe ich mich nie gefragt. Jetzt habe ich beides und gehe doch mit den Sternen am Himmel. Ist es nicht gerade so, dass wo ich das Sosein akzeptiere, auch loslassen gelingt. Und nur wenn man gelassen hat, erst wieder Neues entstehen kann. Wie nackt steht der Baum im Herbst da, wenn er seine bunten Blätter gelassen hat. Wie nackt und ungeschützt. Und dann im Frühling... .

(© Monika Minder)

S P R U C H kurz
Leidenschaft ist das Zauberwort. Wir tun zu vieles nur mit halbem Herzen.

(© Monika Minder)

Erste Oktobertage

Die Trauben dunkelblau am leichten Zweig
und Wärme noch am Tag wie zur Sommerszeit.
Ein zarter Hauch von Gold und Grau,
ab und zu raschelt ein Blatt vom Baum.
Seelenvoll liegts da, was sich dir ergab.
Das Gute und das Schöne, und was war.

(© Monika Minder)


typografisches Schriftbild

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Bild-Text

Wenn du am Ende eines Jahres in aller Ruhe Rückschau hälst, und dich schon nur mit einem Dach über dem Kopf dankbar fühlst und einem ermutigenden Wort, welches trägt und dir die Hand reicht ... Wenn du tief innen spürst, wie heilsam das Weilen mit Freunden ist, Zeit teilen, wie versöhnlich ein Augenblick der Stille, ein Lächeln und eine Umarmung sein können...

Am Ende eines Jahres,
eine Summe von Glück.

(© Hanna Schnyders)

Weil du

Weil du den Boden zum Himmel machst,
der seine Wolken kennt,
weil du dein Herz öffnest,
weil du lachen kannst,
weil du die richtigen Worte ernst nimmst,
weil ich durch dich entstehe
und werden kann, was ich bin,
liebe ich dich.

(© Beat Jan)

S P R U C H kurz
WO MENSCHEN FÜR UNS LEUCHTEN, WÄCHST ZUVERSICHT.

(© M.B. Hermann)

Junge Zuversicht

Und wenn in deiner jungen Zuversicht,
dich ein Funken Zweifel sticht,
was wäre denn die Hoffnung
ohne das kleinste Licht!

(© Beat Jan)

S P R U C H kurz
KLEINE VERRÜCKTHEITEN SIND LEBENSELIXIERE.

(© Monika Minder)

Wieder der Frühling

Das Licht trägt dazu bei, wir sehen wieder.
Überlass es dem Frühling, tauch ein ins Neue.
Sisyphos wartet nur darauf, den Stein wieder
ins Rollen zu bringen.

Du weisst, es gibt keine einfachen Lieder
und Kräfte verstehen sich nicht von selber.
Was wäre das Leben ohne das Immer-wieder?
Siehst du, die Blumen auf der Wiese werden gelber!

(© Monika Minder)


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Bild-Text

Im Innehalten lernen wir ausruhen und gelassen sein, lernen wir Halt spüren und Sicherheit.

(© Beat Jan)

Es war einmal

Es war einmal so Hand in Hand,
wir gingen durch Zeit und Land.
Versunken, ohne zu wissen, wer ich war,
streich ich heut' noch über dein Haar.

Es war einmal so Aug in Aug,
wir gingen durch Meer und Au.
Versunken, ohne zu wissen, wer du bist,
lieb ich heute und vermiss.

(© M.B. Hermann)

S P R U C H kurz
Und wenns einem den Kopf verdreht, man sollte das Feuer nicht unterdrücken.

(© M.B. Hermann)

Lichtpunkte

Manchmal spielt die Zeit keine Rolle,
nämlich dann, wenn das Licht uns erreicht
und im inneren Raum dem Chaos einen Rahmen gibt.
Lichtpunkte tanzen, eine Sammlung von Atem
und Augenblicke der Harmonie tauchen auf;
Tiefe, in dieser Ausatmen und Klang eins werden.

(© Monika Minder)

S P R U C H kurz
SCHÖNHEIT GLÄNZT AUS ECHTER ZUFRIEDENHEIT.

(© Jo M. Wysser)

Unsere Liebe

In einer Unendlichkeitsschleife ziehen
Erinnerungen durch Herz und Seele.
Leicht uns sanft sammeln wir Frühling.
Das ist unsere Liebe.

(© Monika Minder)

S P R U C H
Dieses ist das erste Vorgefühl des Ewigen: Zeit haben zur Liebe.

(Rainer Maria Rilke, 1875-1926)

Wir ziehen um

Wir ziehen um in eine andere Zahl.
Angesichts des Bösen in der Welt
hält sich der Jubel in Grenzen.
Doch, prosten wir uns Tulpen
über einen in den Himmel
geifernden Heuler zu.
Vielleicht erblicken wir dabei
ja noch einen Stern.

(© M. B. Hermann)


typografischer Spruch auf lila Hintergrund

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Bild-Text

Mit der Jugend dieser Jahre ganz eins sein und nichts versäumen, was lebendig und weit ist.

(© Hanna Schnyders)

Es wirbelt Glück

Der Wind wirbelt Glück weit und breit
und macht dein Herz licht.
Du hast ein schönes buntes Kleid
und ich ein Lächeln im Gesicht.

(© Jo M. Wysser)

SPRUCH sehr kurz
CARPE DIEM - Nutze den Tag!

(Horaz, 65-8 v.Chr.)

Es blüht

Wir wollen die grünen Knospen betrachten,
fröhlich wie die Kinder sein,
die klare Nacht durchwachen
und im Blühen der Bäume still sein.

(© Beat Jan)

S P R U C H - Z I T A T
Alles ist hellblau und laut, die Spatzen fiepen und sielen sich in blauen Lachen, die Knospen knospen mit einem kleinen Knall, grüne Blättchen stecken fürwitzig ihre Köpfchen...

(Kurt Tucholsky, 1890-1935)

Häuser leuchten

Häuser leuchten und Strassen,
von Lichtern übersättigt.
Aber auch in ihnen schlummert Zeit.

(© Beat Jan)


Margerite im Sommerlicht

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Bild-Text

Freundschaft kann man
keinem Fortschritt unterwerfen.
Freundschaft ist werden,
immer wieder.
Wie die Natur.

(© M.B. Hermann)

Ewig leben

Geist aufgeben, ewig leben,
Besser, ewig geben, Geist aufleben.
Guter Mensch sein, gibt zu tun,
tun heisst auch, sich auszuruhn.

(© M.B. Hermann)

S P R U C H
Der Stern des Glücks zeigt sich dort, wo wir uns einsetzen für das, was zählt, für gemeinschaftliches Leben.

(© Jo M. Wysser)

Sommermohn

Sommermohn und stille Luft,
Ähren wogen, Beerenduft.
Was kann es Schöneres geben
als langsam reif zu werden.

(© Monika Minder)

S P R U C H
In jedem Menschen schlummert ein Pontius Pilatus.

(Nataly von Eschstruth, 1860-1939)

Alles greift ineinander

Alles greift ineinander.
Das Leichte wird uns zugetragen
und das Schwere, weil das Licht
sich stören lassen muss bis der
Schnee wieder aus den Augen fällt.

(© Monika Minder)

Licht und Wärme

Für einen letzten Strauss sich bücken,
noch siegen Licht und Wärme.
Die Vögel ziehen in den Süden,
Mücken schwärmen.
Brauner wird die Erde,
satt geht man ins Haus.

(© Monika Minder)

S P R U C H - Z I T A T
Die Gedanken und Handlungen müssen Sonnenkinder sein, aus Licht und Wärme, aus Recht und Liebe.

(E. Gothenburg, 19./20.)

Schön wie niemals

Schön wie niemals
sah ich den glühenden Himmel
untergehen.
Kein Rauschen bewegte
die lichten Wälder,
nur Vögel kreisten
durch die gelb angeleuchteten
Abendwolken
und schlugen
mit ihren Flügeln
Sehnsucht
zu ende.

(© Monika Minder)

S P R U C H
Wir ordnens. Es zerfällt. Wir ordnens wieder und zerfallen selbst.

(Rainer Maria Rilke, 1875-1926)

Die Jahre

Die Jahre, wie die
Landschaft im Zug,
gleiten vorüber.
So zieht der Tag
mit neuen Farben
in die Weite,
weil alles fliessen
muss.

(© Hanna Schnyders)

Herbstliche Abendstimmung mit Ast

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Bild-Text

In den Tagen blättern
und mit allem, was fällt,
einig werden.

(© Monika Minder)

S P R U C H kurz
Wer seinem Stern folgt, kehre nicht um.

(Leonardo da Vinci, 1452-1519)

Frühlingsblau

Frühlingsblau der Himmel,
zart schimmern
die Bäume durch die Ewigkeit,
und Katzen lauern auf dem Feld.

Noch ist alles kahl und braun-gelb,
doch scheint eingestellt
der Winter, und es singen
erste Glöcklein vom Frühling bringen.

(© Monika Minder)

> Frühlingsgedichte - Ostergedichte - Frühlingssprüche

S P R U C H
Nur wenn der Mensch des Äusseren beraubt wird wie Winter, besteht Hoffnung, daß sich ein neuer Frühling in ihm entwickelt.

(Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273)

Poesie des Winters

Im Winter schicken wir unsere Gedanken auf die Reise,
träumen von der weiten Welt,
von Wärme und Geborgenheit.

Sich in Geduld üben, kleine Augenblicke teilen,
innehalten, jedes auf seine Weise
nicht immer müssen, öfter weilen
darin liegt die Poesie der Winterreise.

(© Monika Minder)

Margerite im Sommerlicht

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Bild-Text

Im Licht der Demut
sind wir gerundet.

(© Monika Minder)

S P R U C H - Z I T A T
Alles hat seine Zeit: Winter und Sommer, Herbst und Frühling, Jugend und Alter, Wirken und Ruhe.

(Johann Gottfried von Herder, 1744-1803)

Hoffnung

Küssend
sind Bienen
und Blumen.

Leise
das Warten
bis zur Ernte.

Dazwischen
Gewitter
und Regenbogen.

Manchmal
ein Funken ...

(© Monika Minder)


Sonnenuntergang mit Gräsern

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Bild-Text

In der Dämmerung bricht der Tag aus der Seele.

(© Monika Minder)

In diesem Jahr ist alles anders

Die Natur will im April
schon den ganzen Frühling machen.
Sommerlich heiss und still
mag die Sonne durch die kahlen Zweige lachen.

Alles weckt sich vor der Zeit
und atmet Mutter Sonne ein.
Das Anfangswort ist längst bereit
nur die Seelen schlummern noch im Winterschein.

(© Monika Minder)

Z I T A T
In törichter Hoffnung, in stolzem Wahnsinn blicken wir zu dem Himmel auf und erwarten, in der fernen, ungewissen Zukunft den Lohn unsrer Unterwerfung, während der Triumph und Spott des Lasters um uns her erschallt.

(Friedrich Maximilian von Klinger, 1752-1831)

Blumenzeit

Blumen pflücke nicht, Blumen lasse blühen.
Gestern ist vorbei und Morgen ist nicht heut.
Nutz' die Stunden und lass auch welche fliehen,
was ist schon Zeit, ein Gedicht lang, Zeit.

(© Beat Jan)

S P R U C H - Z I T A T
Die Menschen sollen sich einander bei den Händen fassen und nicht nur gut sein, sondern auch froh. Die Freude ist der Sommer, der die inneren Früchte färbt und schmilzt.

(Jean Paul, 1763-1825)

Montag oder Dienstag

Träge und gleichmütig rüttelt er leichthin Raum um sich, er kennt seinen Weg, der Reiher gleitet über die Kirche unterm Himmel dahin. Weiß und fern, in sich selbst versunken, verhüllt der Himmel sich, enthüllt sich wieder, ohne Ende regt er sich und bleibt sich gleich. Ein See? Lösch seine Ufer aus! Ein Berg? O, ganz und gar – vergoldet Sonne seine Hänge. Die geht unter. Farne also oder weiße Federn, immer, immerdar –

Nach Wahrheit dürstend, ihrer harrend, mühsam ein paar Worte destillierend, dürstend immerdar – (ein Schrei jetzt links, einer rechts, Räder brechen weg, Omnibusse verkeilen sich) – dürstend immerdar – (die Uhr beteuert mit zwölf deutlichen Schlägen, daß Mittag sei; Licht verliert goldene Schuppen; Kinder wuseln) – immerdar nach Wahrheit dürstend. Die Kuppel ist rot; Münzen hängen an Zweigen; Rauch rankt an den Schornsteinen; Bellen, Brüllen, Schreien "Eisen zu verkaufen" – und Wahrheit?

Sprühend bis zur Spitze, Füße von Männern, Füße von Frauen, schwarz oder golden inkrustiert – (Dieses Nebelwetter – Zucker? Nein, danke – Der Staatenbund der Zukunft) – die Flamme züngelt und hüllt den Raum in Rot, nur die dunklen Gestalten nicht und ihre hellen Augen, während draußen ein Wagen entladen wird, trinkt Fräulein Thingummy Tee an ihrem Schreibtisch, das Glas der Scheiben hütet die Pelzmäntel –

In ganzer Pracht, Blatt – Licht, in Ecken treibend, um Räder wirbelnd, in silbernen Spritzern, daheim oder nicht, gesammelt, zerstreut, verprasst in einzeln schillernden Schuppen, auf- und weggefegt, zerrissen, gesunken, geflickt – und Wahrheit?

Um jetzt wieder alles zu sammeln am Feuer auf dem weißen Marmorboden. Aus elfenbeinernen Tiefen entspringend werfen Worte ihre Dunkelheit ab, blühen und dringen durch. Das Buch glitt herab, in die Flamme, den Rauch, in die flüchtigen Funken – oder geht jetzt auf Reisen, der Marmorboden schwebt, Minarette dort unten und die Meere Indiens, während Erde blau rauscht und Sterne flimmern – Wahrheit? Zufrieden damit, ihr nahegekommen zu sein?

Träge und gleichmütig kehrt der Reiher wieder; der Himmel verhüllt seine Sterne; dann enthüllt er sie wieder.

(Virginia Woolf, 1882-1941, britische Schriftstellerin)

Prosa, Monday or Tuesday, in der Übersetzung von Detlev Klee. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Detlev Klee - www.luxautumnalis.com

> mehr Prosa

Vielleicht

Vielleicht
Dass uns etwas erreicht
Ohne grosse Worte
Nicht irgendwann.

(© Monika Minder > Vielleicht)

Bekannte & klassische Gedichte (gemeinfrei)

Tausend Saiten hat meine Laute

Tausend Saiten hat meine Laute
Tausend Töne hatte mein Herz
Seit Deine Liebe mir Träume spann
Seit mir Dein Ich in die Seele schaute
Harfen sie Himmel und himmelwärts.
Bist Du mein Licht,
Das die Hände faltet?
Bist Du der Tag,
Der mir Blüten küsst?
Bist Du die Sonne
Die über mir waltet?
Sage mir, ob Du
Ein Engel bist?

(Hugo Ball, 1886-1927, deutscher Dichter, Schauspieler, Dramatiker)

Der goldene Stern

Der goldne Stern in meinen dunklen Nächten,
Bist Du!
Der Trost, mir zugesandt von Liebesmächten,
Bist Du!
Der Morgensaum von allen meinen Träumen,
Bist Du!
Die Liebesblüth' an meinen Lebensbäumen,
Bist Du!
Der Hoffnungsanker auf empörten Wogen,
Bist Du!
In Nacht und Grau'n der lichte Regenbogen,
Bist Du!
Die Rettungsspur auf einer öden Küste,
Bist Du!
Oase grün in einer weiten Wüste,
Bist Du!
Der Quell, an dem ich meine Hoffnung tränke,
Bist Du!
Die Well', in die ich all mein Leid versenke,
Bist Du!
Der letzte Strahl, eh' sich mein Auge schließet,
Bist Du!
Das Morgenroth, das einst mich droben grüßet,
Bist Du!

(Luise von Ploennies, 1803-1872, deutsche Schriftstellerin)

S P R U C H
Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat.

(Antoine de Saint-Exupéry, 1900-1944)

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, österreichischer Lyriker, Schriftsteller)

S P R U C H
Des Sommers Wochen standen still, es stieg der Bäume Blut, jetzt fühlst du, dass es fallen will in den, der alles tut.

(Rainer Maria Rilke, 1875-1926)

Ich lieb' Dich

Ich lieb' Dich, wie das Sonnenlicht,
Das spielt auf Flur und Hain,
Ich lieb' Dich, wie die Blumen hold,
Die nur in ihm gedeih'n.
Ich lieb' Dich, wie den Silberquell,
Der durch die Welle spricht.
Ich lieb' Dich, wie den Abendstern,
Mit seinem reinen Licht.
Ach! wie ich lieb', das weiß nur Gott,
So fromm, so ernst, so rein,
Er war's auch, der die Liebe gab
In's kranke Herz hinein.

(Auguste Hyrtl, 1818-1901, deutsche Schriftstellerin)

S P R U C H - Z I T A T
Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bisschen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige geniessen, und das Vergangene soll mir vergangen sein.

(Goethe, die Leiden des jungen Werther)

Lied der Frauen

Wer fragt uns denn, ob unser Glaube
An alles, was ins Leben mündet,
Hinschlängelt wie der Wegerich im Staube
Oder sich stolz auf Felsen gründet?

Auch Liebe fragt nicht, die so viele Fragen
Bang nach Erkenntnis ihres Wertes tut -
So sind wir alle stumm vor Graun und tragen
An Bord des Todes unser Glaubensgut.

Wir wissen wohl, und dies ist unser Los:
In unsern Kindern sind wir auferstanden
Und ziehn unsre eigenen Qualen groß.
Das Leben aber liegt mit breitem Schoß
Und läßt die tausend Wellen in sich landen.

(Margarete Beutler, 1876-1949, deutsche Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin)

S P R U C H
Siehe, ich möchte vor lauter Sehnen mein Blut in die fliehende Sonne giessen!

(Margarete Beutler, 1876-1949)

Mit einem Kalender

Zwar ist er schon ein bißchen angebrochen -
da fehlen Blätter, fast ein zwölftel Jahr -
allein was kümmern uns die wenigen Wochen,
wer schert sich lang um das, was war.
Da waren Mädchen, aber nicht die rechte
und Nächte - -
dumme, langwierige, dunkle Nächte ...

Halloh! Tanz mit den jungen Beinen
in unsere heiße Gegenwart!
Wir sind uns, Blonde, doch im reinen:
ein Narr, wen Frau Moral noch narrt.
Nun kommen - aber spring und wage -
Tage
glückliche, frohe, liebe Tage -!

(Kurt Tucholsky, 1890-1935, deutscher Schriftsteller, Journalist)

S P R U C H
Glaubst du, man vergisst so viel, wie man es sich wünscht?

(Alfred de Musset, 1810-1857)

Episode

Noch ist Dunkel um uns her,
Denn wir sind uns tief verfallen
Und verlieren uns in allen
Dingen pfadlos wie im Meer.

Und doch ist's wie tastend Schreiten -
Über uns wächst still die Zeit
Und macht leuchten, was geschehen.
Und in diesem Glanze sehen
Wir vielleicht den Weg sich breiten
Aus der einen Trunkenheit
In die vielen Trunkenheiten!

(Margarete Beutler, 1876-1949, deutsche Dichterin, Schriftstellerin)

S P R U C H kurz
Ein Freund ist die Hoffnung des Herzens.

(Ralph Waldo Emerson, 1803-1882)

Es ist so kalt, es glänzt so rein

Es ist so kalt, es glänzt so rein
Der helle Schnee beim Mondenschein
Es steht der Strom, es starrt das Eis:
Wie ist die Nacht so kalt und weiß.

Dort gehen zwei, wer mag es sein?
Beim Mondenschein, beim Mondenschein.
Sie stehn am Strom, es blinkt das Eis:
Wie ist die Nacht so kalt und weiß.

Ein leiser Schrei; es ist vorbei.
Es gingen zwei, es gingen zwei
Wohl an den Strom beim Mondenschein,
Das Wasser mag wohl stille sein
Beim Mondenschein, beim Mondenschein.

Es starben zwei beim Mondenschein,
Ein Knabe und ein Mägdelein
Das Wasser, wird es stille sein? -
Es war am Strom, er war so weiß:
Wie ist die Liebe glühend heiss.

(Karl Stauffer-Bern, 1857-1891, schweizer Maler, Radierer, Bildhauer)

S P R U C H - Z I T A T
Da gilt es zu feiern, recht lange zu schlafen und ganz ohne Tadel dann gemütlich beisammen die Sommernacht reizvoll zu verplaudern.

(Horaz, 65-8 v.Chr.)

Was bleibt

Wenn deine Schönheit, dein Talent man preist,
Sei der Gedanke stets dir gegenwärtig:
Das Leben wird mit allem, allem fertig,
Und wie das Antlitz altert auch der Geist.

Du meinst: »Verschmerzen läßt sich der Verlust,
Die Zeit mag ihres strengen Amtes walten,
Bleibt mir nur eins, das Köstlichste, erhalten:
Die tiefe Liebeskraft in meiner Brust!«

So wisse: müd, erschöpft und abgehetzt
Fühlst du dereinst auch diese Kraft dir schwinden,
Dein Herz vertrocknet, stumpf wird dein Empfinden,
Nicht lieben kannst du mehr – was bleibt zuletzt?!

(Betty Paoli, 1814-1894, österreichische Lyrikerin, Essayistin, Novellistin und Übersetzerin)

Der Blick

Schaust du mich aus deinen Augen
Lächelnd wie aus Himmeln an,
Fühl' ich wohl, daß keine Lippe
Solche Sprache führen kann.

Könnte sie's auch wörtlich sagen,
Was dem Herzen tief entquillt,
Still den Augen aufgetragen,
Wird es süßer nur erfüllt.

Und ich seh' des Himmels Quelle,
Die mir lang verschlossen war,
Wie sie bricht in reinster Helle
Aus dem reinsten Augenpaar.

Und ich öffne still im Herzen
Alles, alles diesem Blick,
Und den Abgrund meiner Schmerzen
Füllt er strömend aus mit Glück.

(Joseph Freiherr von Eichendorff, 1788-1857, deutscher Lyriker und Schriftsteller der Romantik)

Kindergedichte

Lustige und ernste Gedichte, Verse, Reime und Sprüche. Für gross und klein, für die Schule, den Kindergarten, für Lieder oder einfach so.

Geburtstagsgedichte

Eine schöne Sammlung moderner und klassischer Gedichte für jeden Geburtstag.

Lebenssprüche

Tiefsinnige Sprüche vom und über das Leben und die Liebe. Schöne und lustige sowie traurige Sprüche zum Nachdenken.

Neujahrswünsche

Besinnliche Worte, poetische kleine Gedichte und kurze Sprüche für Karten für liebevolle Neujahrs- und Glückwünsche.

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