Dezember Adventsgedicht – Advents Gedicht von Hermann Lingg
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Adventsgedicht – Advents Gedicht – Adventszeit
Hier erhalten Sie ein schönes Adventsgedicht von Hermann Lingg
Wenn über Wege, tief verschneit, der Schlitten
lustig rennt, im Spätjahr in der Dämmerzeit …
Adventsgedicht von Hermann Lingg
Dezember
Wenn über Wege, tief verschneit,
der Schlitten lustig rennt,
im Spätjahr, in der Dämmerzeit,
die Wochen im Advent,
wenn aus dem Schnee das junge Reh
sich Kräuter sucht und Moose,
blüht unverdorrt im Frost noch fort
die weisse Weihnachtsrose.
Kein Blümchen sonst auf weiter Flur;
in ihrem Dornenkleid
nur sie, die nied’re Distel nur,
trotzt allem Winterleid.
Das macht, sie will erwarten still
bis sich die Sonne wendet,
damit sie weiss, dass Schnee und Eis
auch diesmal wieder endet.
Doch ist’s geschehn, nimmt fühlbar kaum
der Nächte Dunkel ab,
dann sinkt mit einem Hoffnungstraum
auch sie zurück ins Grab.
Nun schläft sie gern; sie hat von fern
des Frühlingsgruss vernommen,
und o wie bald wird glanzumwallt
er sie zu wecken kommen.
(Hermann Lingg 1820-1905)
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